Der Energiemix in Deutschland befindet sich im Wandel.
Viele Menschen stellen sich daher Fragen zu Windenergie und Photovoltaik.
Wir geben Antworten und klären wichtige Fakten.

Auf welchen Flächen können Windkraftanlagen errichtet werden?

Windkraftwerke haben einen vergleichsweise geringen Flächenverbrauch. Eine moderne Windkraftanlage benötigt gerade einmal eine Fläche von 0,5 Hektar – inklusive der Zufahrtswege. Daher kommen viele Flächen in Deutschland grundsätzlich für den Bau von Windenergieanlagen in Betracht. Unter Berücksichtigung gesellschaftlicher wie ökologischer Gesichtspunkte gehen wir von einer maximal möglichen Flächennutzung von 2 % im gesamten Bundesgebiet aus. Wir suchen stets geeignete Flächen, z.B. Waldgrundstücke, landwirtschaftliche Areale und Konversionsflächen.

Sind Windanlagen nur in Norddeutschland sinnvoll?

Nein. Im gesamten Bundesgebiet gibt es Standorte mit Windverhältnissen, die für die Energieerzeugung gut geeignet sind und daher genutzt werden sollten. Aber auch in windschwächeren Regionen ergibt die Errichtung von Windkraftanlagen unter Umständen Sinn, z.B. in der Nähe von Ballungsgebieten und Großverbrauchern wie der Industrie. Dafür gibt es heute spezielle Anlagen, die auch bei geringeren Windstärken für optimierte Energieerträge sorgen. Wird Windstrom „onshore“ erzeugt, muss er nicht erst von der Küste durch das ganze Land transportiert werden. Dadurch lassen sich Verluste verringern. Außerdem gewährleistet ein flächendeckender Ausbau eine allgemeine Versorgungssicherheit, weil Flauten an einem Ort durch mehr Wind an einem anderen ausgeglichen werden. Natürlich muss der Netzausbau weiterhin vorangetrieben werden.

Können Windkraftanlagen im Wald betrieben werden?

Da Wälder landschaftlich oft höher gelegen sind und in diesen Gebieten häufig viel Wind weht, eignen sie sich grundsätzlich gut für den Betrieb von Windkraftanlagen. Um die Gefahr auszuschließen, dass sie im jeweiligen Forst eine Beeinträchtigung von Tieren und Ökosystem, muss zunächst eine ausführliche Prüfung erfolgen. Sollte diese Prüfung zu einem positiven Ergebnis kommen, eignen sich vorzugsweise forstwirtschaftlich genutzte Flächen, auch weil hier bereits ausgebaute Zugangswege genutzt werden können. Vorschäden durch Windwurf oder Schädlingsbefall können die Eignung eines Forstes für den Bau von Windanlagen begünstigen, denn in solchen Flächen müssen Waldflächen gar nicht erst gerodet werden. Dasselbe gilt unter Umständen bei Vorbelastungen durch Autobahnen, Hochspannungstrassen und wenn bereits technische Sendemasten in dem Waldgebiet stehen.

Ist Windkraft in Deutschland überhaupt noch ausbaufähig?

Die Möglichkeiten der Windenergienutzung sind bei uns in Deutschland noch lange nicht ausgeschöpft. 2019 betrug die Gesamtleistung der installierten Windenergieanlagen 53,9 Gigawatt. Unter Berücksichtigung gesellschaftlicher wie ökologischer Gesichtspunkte und einer maximalen Flächennutzung von 2 % wäre eine Gesamtleistung von 200 Gigawatt möglich. Damit könnten fast zwei Drittel des gesamten deutschen Stromverbrauchs gedeckt werden. Das hat eine Potenzialanalyse des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) ergeben. Auch das Ersetzen alter durch moderne Windanlagen („Repowering“) hält ein großes Potenzial für den weiteren Ausbau der Windenergie bereit.

Können Windkraftanlagen fossile und atomare Kraftwerke ersetzen?

Obwohl die Windenergie noch immer großes Ausbaupotenzial bereithält, lieferte sie 2015 bereits über 10 % des in Deutschland verbrauchten Stroms. Dabei erreichten die rund 25.000 Windanlagen in Deutschland bereits mehr als die Hälfte der Leistung der sechs damals noch verbliebenen deutschen Atommeiler. Seit Beginn der 1990er Jahre wurde die Leistungsfähigkeit der Windenergieanlagen dabei mehr als verzehnfacht. Gemeinsam mit der Photovoltaik liefert die Windenergie an Spitzentagen bereits über 80 % der gesamten Stromversorgung.

Drohen mit Windenergie Versorgungsengpässe?

Die Erzeugung von Windenergie ist vom Wetter abhängig, konkret davon, wann wie viel Wind weht. Die Lösung für diese Herausforderung basiert auf drei Grundideen: kombinieren, verteilen und speichern. Wenn man Windenergie mit flexiblen Gaskraftwerken sowie anderen erneuerbaren Energiequellen kombiniert, lassen sich Engpässe vermeiden. Ein einfaches Beispiel: Oft scheint entweder die Sonne oder es weht der Wind, sodass an fast allen Tagen im Jahr entweder Windkraft- oder Photovoltaikanlagen viel Energie liefern. Zusätzlich ist es wichtig, weiterhin in den Netzausbau zu investieren, denn ein leistungsfähigeres Netz kann mehr Strom aufnehmen und der Strom kann besser verteilt werden. So wird vermieden, dass Windenergie ausgerechnet an windreichen Tagen nicht ins Netz eingespeist werden kann, wie es derzeit noch oft der Fall ist. Außerdem müssen Technologien weiterentwickelt werden, um die erzeugte Windenergie effizient zu speichern. So nutzen moderne Power-to-Gas-Anlagen Windenergie schon heute, um CO2-neutralen Wasserstoff oder Methan herzustellen. Das produzierte Gas kann dann etwa ins Erdgasnetz eingespeist oder für den Betrieb von Autos und Schiffen genutzt werden. Siehe auch: Neue Technologien.

Warum stehen Windkraftanlagen manchmal still, obwohl Wind weht?

Derzeit müssen Windanlagen in Deutschland oft noch ausgerechnet dann abgeschaltet werden, wenn sie am effizientesten arbeiten könnten. Schuld daran ist das bisher noch nicht genügend ausgebaute Netz, das durch Braunkohlestrom verstopft wird. In Zukunft wird das deutsche Stromnetz leistungsfähiger sein und der dreckige Strom aus Braunkohle entfallen – dann drehen sich die Rotoren der Windanlagen auch deutlich häufiger. Natürlich müssen die Windanlagen auch weiterhin bei Wartungsarbeiten oder Reparaturen temporär abgeschaltet werden.  Auch zum Schutz von Vögeln und Fledermäusen zu Brut- und Ausflugzeiten oder zum Anwohnerschutz müssen Windenergieanlagen teilweise vorübergehend abgeschaltet werden. Doch dies macht nur einen Bruchteil der Zeit aus, in der sie wertvolle erneuerbare Energie liefern.

Kann man alte Windkraftanlagen gegen neue austauschen lassen?

Das Ersetzen alter durch moderne Windenergieanlagen hält ein enormes Potenzial für den flächenschonenden und landschaftlich verträglichen Ausbau bereit. Man nennt das „Repowering“. Dabei gilt die folgende Faustregel: Auf der gleichen Fläche kann mit weniger als der Hälfte der zuvor installierten Windenergieanlagen die dreifache Strommenge bereitgestellt werden.

Können Windkraftanlagen zurückgebaut und recycelt werden?

Windenergieanlagen lassen sich fast vollständig recyceln. Ein Windkraftwerk besteht zu etwa 60 bis 65 % aus Beton, zu 30 bis 35 % aus Stahl, zu 2 bis 3 % aus Verbundwerkstoffen wie glasfaser- und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff und zu weniger als einem Prozent aus Kupfer, Aluminium, Elektroteilen, PVC und Betriebsflüssigkeiten. Je nach Anlagentyp können nach dem Rückbau eines Windkraftwerks bis zu 90 % aller Teile wiederverwertet werden.

Lassen Windenergieanlagen die Immobilienpreise sinken?

Beim Bau von Windenergieanlagen werden gesetzliche Immissionswerte und Mindestabstände berücksichtigt, dadurch wird die Minderung der Wohn- und Wertqualität der Umgebung verhindert. Windenergieanlagen haben nachweislich keine negativen Effekte auf die Immobilienpreise. In ländlichen und strukturschwachen Gebieten lassen Windkraftwerke den Wert von Immobilien sogar steigen. Mehrere Studien haben ergeben, dass Immobilien in der Nähe von Windenergieanlagen eine positive Preistendenz aufweisen.

Schaden Windkraftanlagen dem Tourismus?

Nein. Viele Urlauber haben sogar ein großes Interesse an der neuen Technologie. Lediglich ein Prozent der Touristen fühlt sich laut Umfragen gestört. Für viele Touristen stehen Windanlagen für sichtbaren Klimaschutz und ökologischen Fortschritt. Windparkbetreiber erhalten daher häufig Anfragen von Urlaubern, die gern einmal eine Windanlage besichtigen würden. Für viele Ferienorte sind Windkraftwerke im Umfeld also ein erheblicher Imagegewinn. Wichtiger für die Auswahl eines Urlaubsziels sind nach wie vor die Freundlichkeit, die Preise und die Angebotsvielfalt vor Ort.

Macht der Infraschall von Windenergieanlagen krank?

Der von den Anlagen erzeugte Infraschall ist für Menschen weder hör- noch wahrnehmbar. Dafür sorgen die gesetzlichen Abstände zwischen Windanlagen und Wohngebieten. Zahlreiche Studien belegen, dass keine gesundheitlichen Belastungen zu befürchten sind. Selbst in unmittelbarer Nähe von Windkraftwerken werden nicht ansatzweise gesundheitlich bedenkliche Schallpegel erreicht. Langzeitstudien der Landesämter für Umwelt in Bayern und Baden-Württemberg belegen, dass bereits ab 250 Metern Entfernung der durch die Rotorblätter erzeugte Infraschall weder hör- noch fühlbar ist.

Wie gefährlich sind Windkraftanlagen für Vögel und Fledermäuse?

Die größte Gefahr für Vögel und andere Flugtiere geht nicht etwa von Windkraftanlagen aus, sondern vom Klimawandel. Auch menschliche Eingriffe in den Lebensraum der Tiere durch Gebäude, Straßenverkehr oder Landwirtschaft setzen Vögel und Fledermäuse einer weitaus größeren Gefahr aus als die Windenergie. Seit den 1990er Jahren wird in Deutschland verstärkt auf erneuerbare Energie aus Windkraftwerken gesetzt. Gleichzeitig dazu stieg die Seeadlerpopulation enorm – ein Beispiel, das verdeutlicht, dass die Windenergie keine außerordentliche Bedrohung für Flugtiere darstellt.

Auf welchen Flächen können Solarparks errichtet werden?

Wir errichten Solarparks auf Freiflächen mit mindestens fünf Hektar in ganz Deutschland. Daher suchen wir stets geeignete Areale, z.B. landwirtschaftliche Grundstücke, Konversionsflächen oder Gelände entlang von Bahntrassen und Autobahnen. Für Verpächter, Betreiber und Investoren bieten Solarparks attraktive Bedingungen, denn sie liefern über eine Zeitspanne von über 20 Jahren dauerhaft klimafreundlichen Strom. Auch für Gemeinden und Kommunen ist Photovoltaik interessant: Sie sichern sich Steuereinnahmen und profitieren vom positiven Image der Solarenergie.

Gibt es hierzulande überhaupt genug geeignete Flächen für Solarparks?

Ja. Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur schätzt das Ausbaupotenzial an restriktionsfrei nutzbaren Freiflächen für Solarparks auf 3.164 km2. Diese Flächen verfügen zusammengenommen über ein technisches Potenzial von 226 GWp. Auch landwirtschaftlich genutzte Grundstücke, die Solarstromerzeugung und Nutzpflanzenanbau miteinander kombinieren (Agrophotovoltaik), bieten ein großes Potenzial. Viele Nutzpflanzen zeigen kaum Ertragseinbußen bei reduzierter Sonneneinstrahlung, andere wieder profitieren sogar davon. Würden auf allen Flächen mit geeigneten Nutzpflanzen in Deutschland auch Solarparks betrieben, ergäbe sich dabei eine Nennleistung 1,7 Terawatt.

Lassen sich Photovoltaikmodule klimaneutral produzieren?

Der Grundstoff von Photovoltaikanlagen, das Silizium, wird aus Sand hergestellt – der ist weltweit praktisch unbegrenzt verfügbar. Je nach Technologie der Photovoltaikanlage dauert es in Deutschland nur ein bis zwei Jahre, bis sich der Energieaufwand für die Herstellung bereits amortisiert hat. Dann liefern die Zellen bis zu 30 Jahre Ökostrom. Das bedeutet: Eine Solaranlage erzeugt in etwa zehnmal so viel klimaneutrale Energie, wie für ihre Produktion benötigt wird. Bei der konventionellen Energieerzeugung ist die Ökobilanz dagegen immer negativ. Da sie dauerhaft neue erschöpfliche, fossile Energieträger (Kohle, Gas, Öl, Uran) benötigt, kann sie sich energetisch gar nicht amortisieren.

Können Photovoltaikanlagen zurückgebaut und recycelt werden?

Nach einer Laufzeit von 20 bis 30 Jahren nimmt die Leistungsfähigkeit einer Photovoltaikanlage ab, daher werden die alten Module gegen neue ausgetauscht. Die EU-Richtlinie 2012/19/EU zum Recycling von Elektroschrott, auch bekannt als WEEE, bezieht Photovoltaikanlagen ausdrücklich mit ein und verlangt, dass 85 % aller verkauften Module eingesammelt und insgesamt 80 % der Module recycelt werden. Dafür gibt es verschiedene, laufend weiterentwickelte Technologien, mit denen das Silizium aus den kristallinen Modulen und die Halbleitermaterialien der Dünnschichtmodule herausgelöst und wiederverwertet werden können. Auch das verwendete Glas lässt sich recyceln.

Kann man alte Photovoltaikanlagen gegen neue austauschen lassen?

Eine Photovoltaikanlage ist aus zahlreichen einzelnen Solarmodulen aufgebaut. Deswegen lassen sich defekte Einzelmodule jederzeit ohne großen Aufwand ersetzen. Nach einer Laufzeit von 20 bis 30 Jahren empfiehlt es sich außerdem, die Module auszutauschen, denn mit zunehmender Nutzungsdauer verlieren sie langsam an Leistung.

Können Photovoltaikanlagen fossile und atomare Kraftwerke ersetzen?

Obwohl die Photovoltaik noch immer großes Ausbaupotenzial bereithält, ist sie bereits für über sieben   Prozent der Bruttostromerzeugung in Deutschland verantwortlich. Dabei erreichten die Photovoltaikanlagen im Bundesgebiet 2018 insgesamt über 45 Gigawattpeak . Im Vergleich zum Jahr 2000 liefern Photovoltaikanlagen heute fast fünfhundertmal so viel Energie.  Gemeinsam mit der Windenergie liefert die Photovoltaik an Spitzentagen bereits über 80 % der gesamten Stromversorgung.

Drohen mit Solarenergie Versorgungsengpässe?

Die Erzeugung von Energie mithilfe von Photovoltaikanlagen ist vom Wetter abhängig, konkret davon, wann wie stark die Sonne scheint. Die Lösung für diese Herausforderung basiert auf drei Grundideen: kombinieren, verteilen und speichern. Wenn man Solarenergie mit flexiblen Gaskraftwerken sowie anderen erneuerbaren Energiequellen kombiniert, lassen sich Engpässe vermeiden. Ein einfaches Beispiel: Oft scheint entweder die Sonne oder es weht Wind, sodass an fast allen Tagen im Jahr entweder Photovoltaik- oder Windanlagen viel Energie liefern. Zusätzlich ist es wichtig, weiterhin in den Netzausbau zu investieren, denn ein leistungsfähigeres Netz kann mehr Strom aufnehmen und der Strom somit besser verteilt werden – insbesondere dann, wenn die Sonne im Sommer häufig/stärker scheint und so überdurchschnittlich viel Energie liefert. Außerdem müssen Technologien weiterentwickelt werden, um die erzeugte Solarenergie effizient zu speichern. So nutzen moderne Power-to-Gas-Anlagen Solarenergie schon heute, um CO2-neutralen Wasserstoff oder Methan herzustellen. Das produzierte Gas kann dann etwa ins Erdgasnetz eingespeist oder für den Betrieb von Autos und Schiffen genutzt werden. Siehe auch: Neue Technologien.

Fragen zur Windkraft

Auf welchen Flächen können Windkraftanlagen errichtet werden?

Windkraftwerke haben einen vergleichsweise geringen Flächenverbrauch. Eine moderne Windkraftanlage benötigt gerade einmal eine Fläche von 0,5 Hektar – inklusive der Zufahrtswege. Daher kommen viele Flächen in Deutschland grundsätzlich für den Bau von Windenergieanlagen in Betracht. Unter Berücksichtigung gesellschaftlicher wie ökologischer Gesichtspunkte gehen wir von einer maximal möglichen Flächennutzung von 2 % im gesamten Bundesgebiet aus. Wir suchen stets geeignete Flächen, z.B. Waldgrundstücke, landwirtschaftliche Areale und Konversionsflächen.

Sind Windanlagen nur in Norddeutschland sinnvoll?

Nein. Im gesamten Bundesgebiet gibt es Standorte mit Windverhältnissen, die für die Energieerzeugung gut geeignet sind und daher genutzt werden sollten. Aber auch in windschwächeren Regionen ergibt die Errichtung von Windkraftanlagen unter Umständen Sinn, z.B. in der Nähe von Ballungsgebieten und Großverbrauchern wie der Industrie. Dafür gibt es heute spezielle Anlagen, die auch bei geringeren Windstärken für optimierte Energieerträge sorgen. Wird Windstrom „onshore“ erzeugt, muss er nicht erst von der Küste durch das ganze Land transportiert werden. Dadurch lassen sich Verluste verringern. Außerdem gewährleistet ein flächendeckender Ausbau eine allgemeine Versorgungssicherheit, weil Flauten an einem Ort durch mehr Wind an einem anderen ausgeglichen werden. Natürlich muss der Netzausbau weiterhin vorangetrieben werden.

Können Windkraftanlagen im Wald betrieben werden?

Da Wälder landschaftlich oft höher gelegen sind und in diesen Gebieten häufig viel Wind weht, eignen sie sich grundsätzlich gut für den Betrieb von Windkraftanlagen. Um die Gefahr auszuschließen, dass sie im jeweiligen Forst eine Beeinträchtigung von Tieren und Ökosystem, muss zunächst eine ausführliche Prüfung erfolgen. Sollte diese Prüfung zu einem positiven Ergebnis kommen, eignen sich vorzugsweise forstwirtschaftlich genutzte Flächen, auch weil hier bereits ausgebaute Zugangswege genutzt werden können. Vorschäden durch Windwurf oder Schädlingsbefall können die Eignung eines Forstes für den Bau von Windanlagen begünstigen, denn in solchen Flächen müssen Waldflächen gar nicht erst gerodet werden. Dasselbe gilt unter Umständen bei Vorbelastungen durch Autobahnen, Hochspannungstrassen und wenn bereits technische Sendemasten in dem Waldgebiet stehen.

Ist Windkraft in Deutschland überhaupt noch ausbaufähig?

Die Möglichkeiten der Windenergienutzung sind bei uns in Deutschland noch lange nicht ausgeschöpft. 2019 betrug die Gesamtleistung der installierten Windenergieanlagen 53,9 Gigawatt. Unter Berücksichtigung gesellschaftlicher wie ökologischer Gesichtspunkte und einer maximalen Flächennutzung von 2 % wäre eine Gesamtleistung von 200 Gigawatt möglich. Damit könnten fast zwei Drittel des gesamten deutschen Stromverbrauchs gedeckt werden. Das hat eine Potenzialanalyse des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) ergeben. Auch das Ersetzen alter durch moderne Windanlagen („Repowering“) hält ein großes Potenzial für den weiteren Ausbau der Windenergie bereit.

Können Windkraftanlagen fossile und atomare Kraftwerke ersetzen?

Obwohl die Windenergie noch immer großes Ausbaupotenzial bereithält, lieferte sie 2015 bereits über 10 % des in Deutschland verbrauchten Stroms. Dabei erreichten die rund 25.000 Windanlagen in Deutschland bereits mehr als die Hälfte der Leistung der sechs damals noch verbliebenen deutschen Atommeiler. Seit Beginn der 1990er Jahre wurde die Leistungsfähigkeit der Windenergieanlagen dabei mehr als verzehnfacht. Gemeinsam mit der Photovoltaik liefert die Windenergie an Spitzentagen bereits über 80 % der gesamten Stromversorgung.

Drohen mit Windenergie Versorgungsengpässe?

Die Erzeugung von Windenergie ist vom Wetter abhängig, konkret davon, wann wie viel Wind weht. Die Lösung für diese Herausforderung basiert auf drei Grundideen: kombinieren, verteilen und speichern. Wenn man Windenergie mit flexiblen Gaskraftwerken sowie anderen erneuerbaren Energiequellen kombiniert, lassen sich Engpässe vermeiden. Ein einfaches Beispiel: Oft scheint entweder die Sonne oder es weht der Wind, sodass an fast allen Tagen im Jahr entweder Windkraft- oder Photovoltaikanlagen viel Energie liefern. Zusätzlich ist es wichtig, weiterhin in den Netzausbau zu investieren, denn ein leistungsfähigeres Netz kann mehr Strom aufnehmen und der Strom kann besser verteilt werden. So wird vermieden, dass Windenergie ausgerechnet an windreichen Tagen nicht ins Netz eingespeist werden kann, wie es derzeit noch oft der Fall ist. Außerdem müssen Technologien weiterentwickelt werden, um die erzeugte Windenergie effizient zu speichern. So nutzen moderne Power-to-Gas-Anlagen Windenergie schon heute, um CO2-neutralen Wasserstoff oder Methan herzustellen. Das produzierte Gas kann dann etwa ins Erdgasnetz eingespeist oder für den Betrieb von Autos und Schiffen genutzt werden. Siehe auch: Neue Technologien.

Warum stehen Windkraftanlagen manchmal still, obwohl Wind weht?

Derzeit müssen Windanlagen in Deutschland oft noch ausgerechnet dann abgeschaltet werden, wenn sie am effizientesten arbeiten könnten. Schuld daran ist das bisher noch nicht genügend ausgebaute Netz, das durch Braunkohlestrom verstopft wird. In Zukunft wird das deutsche Stromnetz leistungsfähiger sein und der dreckige Strom aus Braunkohle entfallen – dann drehen sich die Rotoren der Windanlagen auch deutlich häufiger. Natürlich müssen die Windanlagen auch weiterhin bei Wartungsarbeiten oder Reparaturen temporär abgeschaltet werden.  Auch zum Schutz von Vögeln und Fledermäusen zu Brut- und Ausflugzeiten oder zum Anwohnerschutz müssen Windenergieanlagen teilweise vorübergehend abgeschaltet werden. Doch dies macht nur einen Bruchteil der Zeit aus, in der sie wertvolle erneuerbare Energie liefern.

Kann man alte Windkraftanlagen gegen neue austauschen lassen?

Das Ersetzen alter durch moderne Windenergieanlagen hält ein enormes Potenzial für den flächenschonenden und landschaftlich verträglichen Ausbau bereit. Man nennt das „Repowering“. Dabei gilt die folgende Faustregel: Auf der gleichen Fläche kann mit weniger als der Hälfte der zuvor installierten Windenergieanlagen die dreifache Strommenge bereitgestellt werden.

Können Windkraftanlagen zurückgebaut und recycelt werden?

Windenergieanlagen lassen sich fast vollständig recyceln. Ein Windkraftwerk besteht zu etwa 60 bis 65 % aus Beton, zu 30 bis 35 % aus Stahl, zu 2 bis 3 % aus Verbundwerkstoffen wie glasfaser- und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff und zu weniger als einem Prozent aus Kupfer, Aluminium, Elektroteilen, PVC und Betriebsflüssigkeiten. Je nach Anlagentyp können nach dem Rückbau eines Windkraftwerks bis zu 90 % aller Teile wiederverwertet werden.

Lassen Windenergieanlagen die Immobilienpreise sinken?

Beim Bau von Windenergieanlagen werden gesetzliche Immissionswerte und Mindestabstände berücksichtigt, dadurch wird die Minderung der Wohn- und Wertqualität der Umgebung verhindert. Windenergieanlagen haben nachweislich keine negativen Effekte auf die Immobilienpreise. In ländlichen und strukturschwachen Gebieten lassen Windkraftwerke den Wert von Immobilien sogar steigen. Mehrere Studien haben ergeben, dass Immobilien in der Nähe von Windenergieanlagen eine positive Preistendenz aufweisen.

Schaden Windkraftanlagen dem Tourismus?

Nein. Viele Urlauber haben sogar ein großes Interesse an der neuen Technologie. Lediglich ein Prozent der Touristen fühlt sich laut Umfragen gestört. Für viele Touristen stehen Windanlagen für sichtbaren Klimaschutz und ökologischen Fortschritt. Windparkbetreiber erhalten daher häufig Anfragen von Urlaubern, die gern einmal eine Windanlage besichtigen würden. Für viele Ferienorte sind Windkraftwerke im Umfeld also ein erheblicher Imagegewinn. Wichtiger für die Auswahl eines Urlaubsziels sind nach wie vor die Freundlichkeit, die Preise und die Angebotsvielfalt vor Ort.

Macht der Infraschall von Windenergieanlagen krank?

Der von den Anlagen erzeugte Infraschall ist für Menschen weder hör- noch wahrnehmbar. Dafür sorgen die gesetzlichen Abstände zwischen Windanlagen und Wohngebieten. Zahlreiche Studien belegen, dass keine gesundheitlichen Belastungen zu befürchten sind. Selbst in unmittelbarer Nähe von Windkraftwerken werden nicht ansatzweise gesundheitlich bedenkliche Schallpegel erreicht. Langzeitstudien der Landesämter für Umwelt in Bayern und Baden-Württemberg belegen, dass bereits ab 250 Metern Entfernung der durch die Rotorblätter erzeugte Infraschall weder hör- noch fühlbar ist.

Wie gefährlich sind Windkraftanlagen für Vögel und Fledermäuse?

Die größte Gefahr für Vögel und andere Flugtiere geht nicht etwa von Windkraftanlagen aus, sondern vom Klimawandel. Auch menschliche Eingriffe in den Lebensraum der Tiere durch Gebäude, Straßenverkehr oder Landwirtschaft setzen Vögel und Fledermäuse einer weitaus größeren Gefahr aus als die Windenergie. Seit den 1990er Jahren wird in Deutschland verstärkt auf erneuerbare Energie aus Windkraftwerken gesetzt. Gleichzeitig dazu stieg die Seeadlerpopulation enorm – ein Beispiel, das verdeutlicht, dass die Windenergie keine außerordentliche Bedrohung für Flugtiere darstellt.

Fragen zur Photovoltaik

Auf welchen Flächen können Solarparks errichtet werden?

Wir errichten Solarparks auf Freiflächen mit mindestens fünf Hektar in ganz Deutschland. Daher suchen wir stets geeignete Areale, z.B. landwirtschaftliche Grundstücke, Konversionsflächen oder Gelände entlang von Bahntrassen und Autobahnen. Für Verpächter, Betreiber und Investoren bieten Solarparks attraktive Bedingungen, denn sie liefern über eine Zeitspanne von über 20 Jahren dauerhaft klimafreundlichen Strom. Auch für Gemeinden und Kommunen ist Photovoltaik interessant: Sie sichern sich Steuereinnahmen und profitieren vom positiven Image der Solarenergie.

Gibt es hierzulande überhaupt genug geeignete Flächen für Solarparks?

Ja. Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur schätzt das Ausbaupotenzial an restriktionsfrei nutzbaren Freiflächen für Solarparks auf 3.164 km2. Diese Flächen verfügen zusammengenommen über ein technisches Potenzial von 226 GWp. Auch landwirtschaftlich genutzte Grundstücke, die Solarstromerzeugung und Nutzpflanzenanbau miteinander kombinieren (Agrophotovoltaik), bieten ein großes Potenzial. Viele Nutzpflanzen zeigen kaum Ertragseinbußen bei reduzierter Sonneneinstrahlung, andere wieder profitieren sogar davon. Würden auf allen Flächen mit geeigneten Nutzpflanzen in Deutschland auch Solarparks betrieben, ergäbe sich dabei eine Nennleistung 1,7 Terawatt.

Lassen sich Photovoltaikmodule klimaneutral produzieren?

Der Grundstoff von Photovoltaikanlagen, das Silizium, wird aus Sand hergestellt – der ist weltweit praktisch unbegrenzt verfügbar. Je nach Technologie der Photovoltaikanlage dauert es in Deutschland nur ein bis zwei Jahre, bis sich der Energieaufwand für die Herstellung bereits amortisiert hat. Dann liefern die Zellen bis zu 30 Jahre Ökostrom. Das bedeutet: Eine Solaranlage erzeugt in etwa zehnmal so viel klimaneutrale Energie, wie für ihre Produktion benötigt wird. Bei der konventionellen Energieerzeugung ist die Ökobilanz dagegen immer negativ. Da sie dauerhaft neue erschöpfliche, fossile Energieträger (Kohle, Gas, Öl, Uran) benötigt, kann sie sich energetisch gar nicht amortisieren.

Können Photovoltaikanlagen zurückgebaut und recycelt werden?

Nach einer Laufzeit von 20 bis 30 Jahren nimmt die Leistungsfähigkeit einer Photovoltaikanlage ab, daher werden die alten Module gegen neue ausgetauscht. Die EU-Richtlinie 2012/19/EU zum Recycling von Elektroschrott, auch bekannt als WEEE, bezieht Photovoltaikanlagen ausdrücklich mit ein und verlangt, dass 85 % aller verkauften Module eingesammelt und insgesamt 80 % der Module recycelt werden. Dafür gibt es verschiedene, laufend weiterentwickelte Technologien, mit denen das Silizium aus den kristallinen Modulen und die Halbleitermaterialien der Dünnschichtmodule herausgelöst und wiederverwertet werden können. Auch das verwendete Glas lässt sich recyceln.

Kann man alte Photovoltaikanlagen gegen neue austauschen lassen?

Eine Photovoltaikanlage ist aus zahlreichen einzelnen Solarmodulen aufgebaut. Deswegen lassen sich defekte Einzelmodule jederzeit ohne großen Aufwand ersetzen. Nach einer Laufzeit von 20 bis 30 Jahren empfiehlt es sich außerdem, die Module auszutauschen, denn mit zunehmender Nutzungsdauer verlieren sie langsam an Leistung.

Können Photovoltaikanlagen fossile und atomare Kraftwerke ersetzen?

Obwohl die Photovoltaik noch immer großes Ausbaupotenzial bereithält, ist sie bereits für über sieben   Prozent der Bruttostromerzeugung in Deutschland verantwortlich. Dabei erreichten die Photovoltaikanlagen im Bundesgebiet 2018 insgesamt über 45 Gigawattpeak . Im Vergleich zum Jahr 2000 liefern Photovoltaikanlagen heute fast fünfhundertmal so viel Energie.  Gemeinsam mit der Windenergie liefert die Photovoltaik an Spitzentagen bereits über 80 % der gesamten Stromversorgung.

Drohen mit Solarenergie Versorgungsengpässe?

Die Erzeugung von Energie mithilfe von Photovoltaikanlagen ist vom Wetter abhängig, konkret davon, wann wie stark die Sonne scheint. Die Lösung für diese Herausforderung basiert auf drei Grundideen: kombinieren, verteilen und speichern. Wenn man Solarenergie mit flexiblen Gaskraftwerken sowie anderen erneuerbaren Energiequellen kombiniert, lassen sich Engpässe vermeiden. Ein einfaches Beispiel: Oft scheint entweder die Sonne oder es weht Wind, sodass an fast allen Tagen im Jahr entweder Photovoltaik- oder Windanlagen viel Energie liefern. Zusätzlich ist es wichtig, weiterhin in den Netzausbau zu investieren, denn ein leistungsfähigeres Netz kann mehr Strom aufnehmen und der Strom somit besser verteilt werden – insbesondere dann, wenn die Sonne im Sommer häufig/stärker scheint und so überdurchschnittlich viel Energie liefert. Außerdem müssen Technologien weiterentwickelt werden, um die erzeugte Solarenergie effizient zu speichern. So nutzen moderne Power-to-Gas-Anlagen Solarenergie schon heute, um CO2-neutralen Wasserstoff oder Methan herzustellen. Das produzierte Gas kann dann etwa ins Erdgasnetz eingespeist oder für den Betrieb von Autos und Schiffen genutzt werden. Siehe auch: Neue Technologien.